2010 / WS 1

„Netzwerke für die Generation 60plus“ mit Wolfgang von Berg und Dr. Harald Leyser

Wolfgang von Berg von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) stellt verschiedene soziale Netzwerke vor, die speziell die Zielgruppe der „Silver Surfer“ ansprechen. Ein Blick auf die Nutzerzahlen zeige aber: Unter den von den Altersgruppen 50-60 am meisten genutzten Social Networks findet sich keine einzige „Senioren“-Community. Letztlich rangierten die „typischen“ Seniorennetzwerke weit abgeschlagen.

Workshop 1

Communitys für Senioren – ein Erfolgmodell? Wolfgang von Berg (BAGSO) ist skeptisch

Warum? „Jeder möchte alt werden, aber nicht alt sein“, so Wolfgang von Berg schmunzelnd. Vielleicht ist der „Senioren-Bonus“ eher ein Malus, die fokussierte Ausrichtung scheint seiner Ansicht nach nicht zu überzeugen. Dennoch seien alle, die den Schritt ins Internet getan haben, zufrieden – auch wenn sie eher die gängigen Netzwerke wie Facebook und MySpace nutzen.wom

Ob das Internet womöglich ein „Jungbrunnen für Senioren“ ist, ist das Thema des Beitrags von Dr. Harald Leyser von feierabend.com. Aber zuerst ein Blick auf die jungen Menschen. Als junger Mensch sei man ohne Internet nicht mehr dabei: „Es gibt Gruppenzwang, Uniformität und Herdentrieb.“ Senioren verwenden aus seiner Sicht das Internet ganz anders – wie ein Werkzeug, aus praktischen Gründen.

Workshop 1

Dr. Harald Leyser von feierabend.com stellt die Zielgruppe der Senioren differenziert dar

Aber wer sind eigentlich diese Senioren? Dr. Harald Leyser umreißt die Zielgruppe der Senioren, die mehr als eine Generation umspannen: noch Berufstätige unter 60, Rentner, über 75-jährige… Gerade bei den Rentnern gebe es verstärkten Bedarf an neuen Kontakten und Aktivitäten. Bei den über 75-Jährigen sind Erinnerung und die Aufrechterhaltung der Kommunikation bei möglicherweise eingeschränkter Mobilität wichtig.

Auch in den Senioren-Netzwerken gibt es Mobbing. Es zielt bei Senioren auf die Schädigung des Rufs und der Reputation. Durch die Erfahrung der Nutzer würden Mobber aber meist schnell isoliert, erläutert Herr Dr. Leyser.

Die Gründe für die Nutzung von sozialen Netzwerken bei älteren Menschen sind so vielfältig wie in jeder anderen Altersgruppe, nur mit anderen Schwerpunkten: Information, Kontaktbörse, Hilfe zur gesunden Lebensführung, politisches Engagement. Allein die technische Hürde zu meistern, sei für viele Ältere eine tolle Erfahrung.

Aus dem Publikum kommt die Frage nach der Konkurrenzsituation mit Facebook. Dr. Leyser erläutert, dass sich die Prioritäten mit dem Alter deutlich verlagern und dass bis zum Alter von 60 Jahren viele bei Facebook sind und dort vorhandene Beziehungen einbringen und pflegen. Ältere seien seltener bei Facebook unterwegs oder alle insgesamt auch in mehreren Netzwerken unterwegs.

Publikum in Workshop 1

Zuhören, fragen, twittern, posten… Multitaskingfähiges Publikum

Nächste Frage: Wie holen die Netzwerke oder eine Organisation wie die BAGSO die Offliner ab? Es gebe viele technische Entwicklungen, wie z.B. das iPad, die durch ihre intuitive Bedienung, dieser Zielgruppe sehr entgegen komme, so Wolfgang von Berg.

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